Quito -mein Urlaub [von Christiane]

Urlaub in Quito - PeruQuito, die Hauptstadt Ecuadors, ist eigentlich kein typisches Urlaubsgebiet. Aber dennoch ist man bei einer Reise dorthin überrascht, wie viele deutsche Urlauber doch mit im Flugzeug sitzen. Ich traf in Madrid auf eine deutsche Reisegruppe mit dem selben Ziel, welche Lastminute gebucht hatte. Und wenige Tage nach meiner Ankunft in Quito konnte ich wieder Deutschen und vielen anderen Europäern begegnen. Vielleicht lag es daran, dass nach Quito eine Sprachreise gebucht hatte und deshalb an einer Sprachschule vielen Ausländern begegnete. Dennoch kam es mir nicht so vor, als würden selten Europäer in diese Stadt kommen.

Im Grunde ist Quito wirklich eine Stadt der Gegensätze. Auf der einen Seite sieht man bittere Armut, auf der anderen Seite leben Reiche in Saus und Braus - wie bei uns, nur eben hinsichtlich der Armut viel extremer. Die Verhältnisse der Menschen in Quito sind wirklich nicht beneidenswert. Auch bürgerliche Familien haben zum Teil beispielsweise sanitäre Bedingungen mit denen kein Deutscher lange zu tun haben möchte und auch die Wasserknappheit ist ein Problem.

Natürlich merkt man davon in einem Hotel wenig. Ich selbst wohnte jedoch in einer Gastfamilie. Das machte vieles anders, ließ mehr Einblick in die Welt der Ecuadorianer zu.
Wenn ich an den Hotels vorbei kam, wirkten sie teilweise wie Paläste während etwas abseits dann das wirkliche Leben begann. Doch das soll jetzt auf keinen Fall irgendwie abwertend gegenüber "normalen" Touristen klingen. Ich hätte manchmal auch allzu gerne den Luxus eines Hotels auf dieser Reise genossen.
Übrigens habe ich gehört, dass Lastminute Reisen nach Quito gar nicht so teuer sein müssen - während ich doch einen stattlichen Preis bezahlte. Mein Urlaub in Quito begann mit einer Entdeckungsreise durch die Stadt. Am ersten Tag hatte ich wenig mehr als den sehr kleinen Flughafen gesehen. Da mein Aufenthalt recht lang war, möchte ich hier nur einige Highlights präsentieren. Quito ist eine Stadt für die man sich schon etwas Zeit nehmen sollte, um wirklich alles zu entdecken.

Zum Beispiel die wunderschönen Parks dort.
Es gibt den Parque Alamedia, dann den Parque El Ejido und Parque El Arbolito. Die beiden letzteren haben sogar Hinweisschildern an den Palmen und anderen Bäumen, um welche Art es sich denn handelt. Überhaupt ist die Natur hier mitten in der Stadt etwas sehr schönes. Ab und zu kommt auch ein Kolibri vorbei, dessen unheimlich schnellen Flügelschlag man mit den Augen kaum als Bewegung wahrnehmen kann. Im El Arbolito gibt es auch einen wunderschönen kleinen See, auf welchem man Boot fahren und dabei herrlich entspannen kann. Oder man legt sich einfach auf die Wiese und genießt die Sonnenstrahlen. Denn warm ist es in Quito auch im Winter. Deshalb eignet sich das Land sehr für einen Urlaub, wenn es bei uns eisig kalt ist. In Quito erlebt man dann Temperaturen von 25 - 30 Grad.

Im Parque La Carolina tummeln sich jedoch die meisten Einwohner Quitos. Er liegt sehr zentral, aber dort wird man auch nie die Ruhe der anderen Parks finden.

Absolut beeindruckt hat mich in Quito bei meinem ersten Stadtspaziergang die Kathedrale dort. Sie wirkt wie ein gotisches Bauwerk aus dem mittelalterlichen Europa. Eigentlich ist es natürlich klassizistischer Stil. Die Wirkung dieser Kirche ist enorm und ich kann nur empfehlen, auch einmal eine Gottesdienst in Quito zu besuchen. Ganz anders als in Deutschland, viel mehr Musik, viel mehr Engagement der Besucher. Aber gerade das macht ihn zu etwas Besonderen.

Das Viertel mit dem Präsidentenpalast und weiteren Regierungsgebäuden wurde auf dem Grund uralter Inka Stätten erbaut. Damals war Quito auf Grund des Goldes, welches die Inkaherrscher besaßen, sehr reich. Heute überragen diese herrschaftlichen Gebäude viele weniger schöne Seiten der Stadt.

Der große südamerikanische Markt in Quito sollte ebenfalls nicht auf der Liste der Sehenswürdigkeiten fehlen, welche man bei einer Reise nach Ecuador besuchen möchte. Zunächst sieht man den vielen handelnden Menschen zwar etwas skeptisch entgegen - vor allem wenn das Spanisch nicht perfekt ist - aber dort gibt es exotische Früchte, welche wir hierzulande nur vom Namen her kennen wie Cherimola oder Tamarillo. Auch Meerschweinchen kann man dort probieren...

Auch die Calle Panama ist etwas besonderes. Eine Art Fußgängerzone, welche viele steile Treppen hinauf führt. Dabei ist der Blick von oben dann aber auch wahnsinnig schön.


Hoch über Quito erhebt sich der Cotopaxi, ein Vulkan, welcher zu den absoluten "Must Sees" bei einer Reise nach Quito gehört. Man fährt zunächst einen guten Teil der Strecke zunächst mit dem Auto bevor dann noch der Aufstieg zu Fuß zum 5.897 m hohen Cotopaxi bevorsteht. Der Cotopaxi ist übrigens einer der höchsten noch aktiven Vulkane der Welt.
Der Blick von dort oben hinunter auf Quito ist einmalig. Man kommt sich vor, als würde man über den Wolken stehen. Entsprechend dünn ist die Luft dort auch - aber man kann gut damit klar kommen.
Allerdings sollte man daran denken, dass es oben am Berg wirklich extrem kalt ist - im Gegensatz zum warmen Quito. Unbedingt sollte man eine warme Jacke einpacken, denn es bläst tatsächlich ein eisiger Wind. Und immer wieder trifft man auf Schneefelder, welche dazu einladen, einen Schneemann zu bauen.

Ebenfalls nicht weit weg von Quito liegt der Mindo Nationalpark. Ein echtes Erlebnis ist es dort, über den Wipfeln der Bäume gut gesichert zu schweben - frei in der Luft und ohne jeden Menschen über einem unendlichen grünen Wald. Ein spektakuläres Ereignis, welches immer mehr Urlauber dorthin zieht. Wie auch das Rafting auf einem Fluss in diesem Naturpark, der aber auch viel für Tier- und Pflanzenfreunde zu bieten hat.

Nicht extrem weit entfernt von Quito liegt auch Cuenca, eine Stadt, welche ebenfalls zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Einen Ausflug dorthin kann ich uneingeschränkt empfehlen. Die Fahrt mit dem Bus dauert zwar etwa 8 Stunden, doch der Besuch lohnt sich. Das "Athen Ecuadors" heißt Cuenca auf Grund seiner Schönheit. Es gibt dort herrliche historische Gebäude, ein Panamahut Museum und vieles mehr.

Irgendwann hieß es dann aber doch wieder Abschied nehmen von Quito und Umgebung und nach Hause fliegen. Eine wunderschöne, sehr einprägsame Reise ging zu Ende. Ecuador ist ein Land mit einer völlig anderen Kultur als Deutschland. Die Menschen sind jedoch viel natürlicher und aufgeschlossener. Ich würde mich jedenfalls freuen, noch einmal dieses Land bereisen zu können.