Südafrika - mein Urlaub [von Patrick]
Im Jahr 2010 werden sicher schon wegen der Fußballweltmeisterschaft die Touristen in Scharen nach Südafrika Strömen. Doch das Land am Kap ist auch ohne sportliches Großereignis eine Reise wert. Die meisten Besucher kommen im südafrikanischen Sommer, also im Winter auf der Nordhalbkugel, ins Land. Entsprechend voll kann es zu dieser Zeit an den beliebtesten Sehenswürdigkeiten und Stränden werden.
Wir haben als Reisezeit Ende Juni gewählt, also mitten im Winter auf der Südhalbkugel. Im Vergleich zu Mitteleuropa sind am Südende von Afrika die Temperaturen jedoch auch im Winter recht mild, mit Ausnahme der Höhenlagen. Man sollte jedoch auf jeden Fall eine Warme Jacke im Reisegepäck haben.
Ausgangspunkt der Südafrikareise war Kapstadt, das wir per Flug von Frankfurt über Johannesburg erreichten. Wahrzeichen Kapstadts ist der Tafelberg, dessen markantes Profil praktisch von jedem Punkt der Stadt aus zu sehen ist. Zum Plateau gelangt man mit einer Seilbahn. Gerade hier hat es sich wirklich gelohnt, außerhalb der Hochsaison zu kommen, denn auf dem Gipfel verloren sich nur einige wenige Touristen und man konnte die herrliche Aussicht ungestört genießen. Bei strahlend blauem Himmel konnte man ganz Kapstadt überblicken, mit den Gefängnisinsel Robben Island in der Bucht.
Am nächsten Tag ging es dann weiter zum eigentlich Kap der guten Hoffnung. Die Region vom Tafelberg bis zum eigentlich Kap ist zum Table Mountain Nationalparkt zusammengefasst. Den Weg an der Seite der Felsformation entlang kann man zu Fuß zurücklegen, es ist ein guter Wanderweg mit Stufen an den steileren Stellen. Für einen Teil des Weges gibt es auch eine Seilbahn.
In der nähe von Simonstown hat sich eine Kolonie von Magellanpinguinen angesiedelt, die ein beliebtes Fotomotiv sind. Im Sommer wird man hier allerdings vor lauter Besuchern kaum Pinguine zu sehen bekommen.
Weiter ging die Reise ins berühmte Weinanbaugebiet Südafrikas. In der Region um Stellenbosh und Franschhoek liegen zahlreiche Weingüter. Unsere Tour enthielt einen Besuch auf dem Gut Blaauwklippen, inclusive Weinprobe.
Dieser Teil Südafrikas wurde als erstes von europäischen Einwanderern besiedelt und es gibt zahlreiche alte Gebäude aus der frühen Kolonialzeit. Allgemein ist die Western Cape Region sehr europäisch geprägt. Einige der historischen Weingüter bieten sogar die Möglichkeit, dort Urlaub zu machen.
Nächstes Ziel der Fahrt war die Stadt Oudtshoorn, das Zentrum der Straußenzucht in Südafrika. Die Tiere werden auf Weiden gehalten wie in Europa Rindviecher. Auf einer der großen Farmen wurde uns der Ablauf der Zucht erklärt und es gab wertvolle Tipps, wobei man beim Kauf von Straßenlederprodukten achten sollte. Die leichteren Personen der Gruppe konnten sich auf einem zahmen Strauß sitzend ablichten lassen und die Angestellten gaben die Jockeys in einem Straußenrennen.
Zum Mittagessen gab es dann noch das Strauß-Komplettprogramm, mit Straußensteaks und -würstchen, sowie Rührei aus Straußenei.
Von Oudtshoorn ging es nach Knysna, einem schönen Hafenstädtchen an der grenze zur Eastern Cape Region. Wir ließen den Tag ruhig angehen und erholten uns bei einer Bootsfahrt in der Bucht von Knysna und anschließend einem Strandspaziergang an unserem Hotel im nahen Wilderness.
Der südafrikanische Winter zeigte sich von seiner besten Seite und es herrschten angenehme 25 Grad.
Mit der Western Cape Region ließen wir auch den europäisch anmutenden Teil Südafrikas hinter uns. Weiter ging es mit dem Flugzeug von Port Elizabeth nach Durban. Die quirlige Stadt am Indischen Ozean hat eine bunt gemischte Bevölkerung. Auch viele Inder leben in Durban und der indische Markt ist auf jeden Fall einen Besuch mit. Der Besuch des Fleischmarktes ist jedoch nicht unbedingt für zart besaitete Gemüter geeignet.
Aus den städtischen Gebieten ging es nun weiter in die afrikanische Wildnis. Von Durban führte die Fahrt nach Underberg, am Fuße der Drakensberge. Von dort unternahmen wir am nächsten Tag eine Tour mit Geländewagen zum Sani Pass. Die Passstraße ist die höchste in Südafrika und erreicht eine Höhe von 2873 Metern. Nach einem Abstecher nach Lesotho gab es noch eine zünftige Mittagsmahlzeit im höchsten Pub von Südafrika.
Auch hier hatten wir wieder großes Glück mit dem Wetter. Während unsere Tour zum Sani Pass bei strahlendem Sonnenschein stattfand, wunderten wir uns am nächsten Morgen über knapp 30 cm Neuschnee, die in der Region gefallen waren. Spätestens jetzt war man froh, warme Wanderschuhe eingepackt zu haben.
Von den Drakenbergen aus führte die Reise zu den eigentlichen Höhepunkten, den Nationalparks im Osten des Landes. Bevor es in den Krüger Nationalpark ging, besuchten wir erst den wesentlich kleineren Hluhluwe Umfolozi Nationalpark. Warm eingepackt gegen die morgendliche Kälte ging es in offenen Geländewagen in den Park. Zu sehen gab es hauptsächlich Antilopen, doch auch ein Breitmaulnashorn ließ sich direkt neben der Straße blicken, gefolgt von einer kleinen Gruppe Warzenschweine.
Für den wesentlich größeren Krügerpark waren gleich zwei ganze Tage eingeplant. Auch hier gingen die Touren früh morgens los. Bewaffnet mit Fernglas und Kamera bekam man im laufe des Tages zahlreiche Tiere zu sehen. Neben den leicht zu entdeckenden Giraffen fanden sich in der Nähe der Straße auch Gnus und Zebras. Büffel hielten etwas mehr Abstand, während eine größere Elefantenherde am anderen Flussufer entlangzog.
Wegen der frühen Morgenstunde bekamen wir ein Löwenpärchen aus nächster Nähe zu sehen, das sich in der Sonne direkt neben der Straße das Fell wärmte.
Zum Abendessen gab es gegrilltes Fleisch von der Kudu-Antilope. Die Hütten im Camp waren im traditionellen runden Stil gebaut und einfach aber mit allem Nötigen eingerichtet.
Nachdem wir die afrikanische Wildnis mit den Nationalparks wieder verlassen hatten, ging es zum Ende der Reise noch nach Pretoria und Johannesburg. Die Region bietet nur einige wenige Spuren der ersten Europäer und wirkt insgesamt moderner.
An einem sonnigen aber kalten Wintertag traten wir dann von Johannesburg aus den Rückflug nach Frankfurt an.