Südafrika - mein Urlaub [von Torsten]
Businessclass mit South African Airways von Frankfurt nach Johannesburg per Nachtflug, abends freudig erregt in Deutschland abfliegen und morgens wunderbar entspannt und neugierig in Südafrika ankommen. Der freundliche Service dieser Fluglinie ist absolut empfehlenswert. Die angebotenen Menüs und die sehr umfangreiche Getränkeauswahl erfüllen auch hohe Ansprüche und machen den Flug tatsächlich zu einem Genuß erster Klasse.
Die sehr bequemen Sessel lassen sich in rund 1,85m lange flache Betten verwandeln und tragen maßgeblich zur Entspannung bei.
Ausgeruht und voller Tatendrang erkundeten wir nach der Ankunft den internationalen Flughafen von Johannesburg. Die Fussballweltmeisterschaft 2010 hat zu einer deutlichen Verbesserung der Infrastruktur geführt, so dass wir keine Mühe hatten, uns zurecht zu finden. Nach kurzweiligen drei Stunden Aufenthalt bestiegen wir unseren Anschlussflug nach Nelspruit und das Abenteuer begann. Es handelte sich um eine Propellermaschine mit Platz für 40 Passagiere, die überaus freundliche Stewardess zog die kleine Einstiegstreppe per Seil (!) an Bord und erklärte uns: " Die Reisenden der ersten Reihe sind im Falle eines Falles für den Notausgang verantwortlich " und entschwand in den hinteren Bereich. Mein Mann und ich waren sprachlos, unsere bevorzugte Sitzplatzwahl in der ersten Reihe mußte zukünftig überdacht werden. Leicht nervös harrten wir der Dinge und waren sehr positiv überrascht, als bereits nach einer Viertelstunde der Snack mit einem Getränk serviert wurde. Bei einer Flugzeit von unter zwei Stunden wird man nur noch selten mit Essbarem beglückt, ein weiterer Pluspunkt für die südafrikanische Fluglinie. Verwundert konnten wir dann verfolgen, wie die Stewardess das Cockpit öffnete und den beiden Piloten ebenfalls Speise und Trank reichte, ohne die Türe wieder zu schließen. Genüßlich vespernd steuerten uns die beiden Herren sicher ans Ziel und der "Bonsai-Flughafen" von Nelspruit beeindruckte uns durch den Sachverhalt, dass auch internationale Fluglinien diesen Flecken unweit des Kruger Nationalparks im Plan haben.
Die Organisation unserer Reise war vorzüglich und so wurden wir bereits vom Chauffeur erwartet, der uns direkt ins Tierparadies bringen sollte. Die Fahrt dauerte rund zwei Stunden, führte durch sehenswerte Landschaften und steigerte unsere Erwartung noch weiter. Im Kruger Nationalpark hatten wir uns in einer privaten Safarilodge einquartiert und wir waren nun sehr gespannt auf unser Luxusdomizil für die nächsten sechs Tage. Bis wir die Lodge erreichten, kreuzten bereits Giraffen, Elefanten und Zebras unseren Weg, auch eine Puffotter machte auf sich aufmerksam und verstärkte den Abenteuercharakter dieses Urlaubs weiter.
Die Lodge selbst war tatsächlich ein absolutes Highlight. Direkt am Sabi River gelegen, konnten wir von der Veranda Flußpferde und Wasserböcke beobachten. Unser eigenes authentisches Häuschen war durch einen Holzsteg mit dem Haupthaus verbunden und wir durften uns nur in Begleitung eines bewaffneten Rangers dorthin begeben. Der Grund zeigte sich am nächsten Morgen in Form frischer Leopardenspuren direkt vor der Tür. Die Einrichtung unserer Unterkunft entsprach einem Fünfsterne Standard und wir waren begeistert. Obwohl mitten in der Wildnis gelegen, entbehrten wir keine Annehmlichkeit. Das Badezimmer entsprach mit 30 Quadratmetern seinem Namen und die wunderschöne Holzterrasse mit Plunge Pool erlaubte einen fantastischen Blick auf den Sabi River. Am sehr frühen Morgen, bereits um fünf Uhr, wurden wir von unserem Ranger abgeholt und im offenen Safari-Jeep ging es durch die Wildnis. Der Kruger Nationalpark besticht nicht alleine durch seinen Artenreichtum, auch die landschaftliche Vielfältigkeit sucht ihresgleichen. Dicht bewachsene Flußlandschaften wechseln mit weiter offener Savanne und sehr schnell erfasst uns das Jenseits-von-Afrika-Feeling mit ganzer Wucht. Als dann am frühen Vormittag, mitten in der Wildnis, umgeben von Impalas und Perlhühnern, der Ranger einen Klapptisch aufstellte und frischen Kaffee mit Muffins servierte, kamen wir aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. So hatten wir uns diesen Urlaub nicht vorgestellt, unsere kühnsten Erwartungen wurden bei weitem übertroffen und diese Reise gehört zu den absoluten Höhepunkten unseres Lebens. In der Lodge wurden wir nach der Safari mit feuchten, warmen Tüchern verwöhnt und das Angebot aus Küche und Weinkeller ließ keine Wünsche offen. Unvergeßlich bleiben die Abendsafaris. Kurz vor Sonnenuntergang hielt der Ranger auf einer Anhöhe oberhalb des Sand Rivers und klappte wieder seinen Tisch aus. Neben großartigen Weinen aus Südafrika umfasste sein Angebot alle namhaften Spirituosen und mit dem Wiskyglas in der Hand, die untergehende Sonne im Rücken, erlebten wir den eindruckvollsten Sundowner aller Zeiten.
Abgesehen von dem grandiosen Ambiente der Lodge, war es uns auch vergönnt, sämtlichen Tierarten - einschließlich der Big Five - zu begegnen und so erfüllte uns der Abschied von diesem Paradies zwar mit Wehmut, aber auch mit unendlicher Dankbarkeit für das Erlebte.
Die Reise ging weiter nach Durban und der größte Seehafen Afrikas überraschte uns mit einem sehr schönen Botanischen Garten und einer fantastischen Strandpromenade, der Golden Mile, am Indischen Ozean. Auch sonst entsprach diese sehenswerte Stadt nicht den gängigen Klischees bezüglich Kriminalität und sonstiger Gefahren. Wir haben die meisten Multikulti-Märkte besucht, oft als die beiden einzigen Weißen und sind immer auf sehr freundliche hilfsbereite Menschen gestoßen.
Kapstadt, die Mutterstadt Südafrikas, hielt nochmals verschiedene Highlights für uns bereit. Den eigenen Geburtstag auf dem Tafelberg zu feiern, hatte ich mir zwar im Vorfeld gewünscht, dass es jedoch ein so unvergeßliches Erlebnis werden würde, in meinen kühnsten Träumen nicht zu hoffen gewagt.
Die Victoria & Alfred Waterfront lädt nicht nur zum ausgedehnten Shopping ein, sondern bietet überdies eine Vielzahl exzellenter Restaurants und diverse Kulturveranstaltungen.
Die obligatorischen Fotos am Kap der Guten Hoffnung berreichern auch unsere Alben und diverse Weinproben rund um Paarl und Stellenbosch vervollständigten unser Abenteuer Südafrika und lassen uns immer wieder von dieser Traumreise schwärmen.