Wien - mein Urlaub [von Adrian]

Urlaub in WienEigentlich hatte unsere Reise uns ja entlang der Donau geführt. Wir waren in Passau losgefahren, dann war es immer weiter die Donau abwärts gegangen durch solch herrliche Landschaften wie die Wachau und das Weinviertel, den grünsten Region Österreichs. Und schließlich waren wir nach Wien gelangt. Hier wollten wir einige Tage verbringen, was auch der Grund ist, dass ich hier über diese überaus interessante Stadt berichte. Wir waren fünf Tage in Wien und am Ende dieser Zeit hatten wir den Eindruck, bei Weitem noch nicht alles gesehen zu haben und unbedingt noch einmal diese Stadt besuchen zu müssen.

Wien, die Hauptstadt von Österreich, hat 1,7 Millionen Einwohner. Man merkt überall, dass man sich hier in einer Großstadt befindet - aber in einer Metropole mit Charme. Nicht nur der unnachahmlich und sprichwörtliche "Wiener Schmäh" trägt dazu bei. Im Allgemeinen hat man in Wien den Eindruck, dass man hier überall sehr freundlich aufgenommen wird. Und doch haben die Wiener ihre ganz besonderen Eigenheiten. Eine davon ist zum Beispiel, dass eine gewisse Morbidität nicht zu verleugnen ist. Der Zentralfriedhof ist ein wichtiges Element dieser Stadt. Er wurde nicht nur schon in Liedern besungen, die Wiener besuchen auch immer wieder mal diesen Friedhof, um ihrer Größten zu gedenken. Der Zentralfriedhof mit Gräbern von solch berühmten Persönlichkeiten wie Beethoven, Brahms, der Familie Strauß oder Schubert. Auch Führungen über diesen Friedhof finden statt. Dabei kann man auch den Naturraum an dessen Rändern entdecken, der wahrlich beeindruckend ist. Hier leben Rehe, Hasen, sogar Wildschweine und die unterschiedlichsten Vögel.

Doch fast hat man den Eindruck, wenn die Wiener vom Zentralfriedhof kommen, dann packt sie die Lebenslust noch einmal viel deutlicher als sonst. Und dieser kann man in Wien auch bestens frönen. Vom Café Sacher hatten wir ja schon gehört, dass es wirklich exquisite Köstlichkeiten im Angebot hat. Und das stimmt tatsächlich. Die Sacher Torte dort muss man probieren. Und die vielen unterschiedlichen Arten von Kaffee in Wien sind ohnehin etwas ganz Besonderes. Wir haben es an keinem unserer fünf Tage dort versäumt, eine andere Sorte auszuprobieren. Mit Kalorien wird zwar in Wien sicher nicht gespart, Schlagsahne war an der Tagesordnung - aber dafür schmeckte alles natürlich auch besonders lecker.

Wien teilt sich in gewisser Weise in zwei Ecken auf. In einer befindet sich die neu gebaute UN-City und viele moderne Gebäude. Und dann ist da das "Alte Wien" mit seinen vielen speziellen Orten und Sehenswürdigkeiten.

Doch das Wien der Moderne ist auch in jedem Fall einen Abstecher wert. Die UN-City befindet sich etwas außerhalb auf einer Art Halbinsel in der Donau, umflossen von der Alten Donau und dem eigentlichen Strom. Hier grenzen auch die Donauauen an. Wenn man nach einem anstrengenden Tag voller Sehenswürdigkeiten entspannen möchte, dann sollte man dies dort machen. Im Sommer finden sich dort unheimlich viele Menschen ein, um zu grillen oder um einfach die Sonne zu genießen. Wir hätten es öfter gemacht, wenn die Zeit dazu gereicht hätte. Einfach mit einem Buch auf einer Decke sitzend auf die Donau hinausblicken - was kann es Schöneres geben?

Nun ja, vielleicht, die vielen Sehenswürdigkeiten, über die ich bisher noch nicht berichtet habe. Doch die Donau an sich war schon eines der absoluten Highlights.

Eines davon ist sicherlich das Hundertwasser-Haus. Der berühmte Architekt gestaltete ein Haus im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße. Auf den ersten Blick bemerkt man, wie sich das Hundertwasser-Haus deutlich von jeder anderen Art von Architektur unterscheidet. In seiner bunten, ökologischen Bauweise ist es einmalig.

Wien an sich ist aber eine bunte Mischung aus der Architektur der unterschiedlichsten Epochen. Hier finden sich gotische Bauten neben denen des Barock und Klassizismus. Eine ganz besonders wichtige Rolle spielt natürlich auch der Jugendstil, der praktisch von Wien aus seinen Siegeszug durch ganz Europa antrat. Die Stadtbahnstation Karlsplatz oder auch die von Otto Wagner, einem Pionier dieses Stils erbaute Kirche am Steinhof sollte man unbedingt besuchen. Lohnenswert ist auch ein Blick in die Wiener Ringstraße.

Und dann sind da natürlich die Orte in Wien, die man einfach gesehen haben muss. Mein Rat: Machen Sie zunächst eine Tour mit dem Fiaker durch die Stadt. Diese führt zu den ganz besonderen Highlights von Wien und verschafft Ihnen einen Überblick, welche davon Sie genauer betrachten möchten. Außerdem ist eine Fahrt mit dieser Zweispänner-Kutsche an einem sonnigen Sommertag einfach herrlich.

Nun zu meinen Tipps für weitere Unternehmungen. Nicht verpassen darf man in Wien die Hofburg. Dort finden auch die Vorführungen der berühmten Lipizzaner Hengste statt. Das ist traditionelle Reitkunst auf allerhöchstem Niveau. Allerdings sollte man sich schon frühzeitig Karten sichern und sich informieren, wann die Vorführungen stattfinden. Oft sind sie nämlich restlos ausgebucht.

Barocken Glanz versprüht die Hofburg ebenso wie Schloss Schönbrunn. Hier residierten ja einst die Herrscher des Hauses Habsburg. Eine Führung durch das Schloss sollte man unbedingt mitmachen. Auch wenn man die wahre Geschichte der Kaiserin Elisabeth jenseits aller "Sissi Romantik" erfahren möchte, lohnt sich diese. Andererseits werden auch die Mythen rund um die österreichische Monarchie bei solch einer Führung gepflegt.
Ganz besonders muss ich aber den Park rund um Schloss Schönbrunn empfehlen. Er ist in den Sommermonaten einfach herrlich. Und ich habe mir sagen lassen, dass er zu jeder Jahreszeit seine speziellen Highlights hat und dass es am schönsten ist, ihn ein ganzes Jahr über immer wieder zu besuchen.

Nun, das ist einem Urlauber in Wien leider nicht möglich. Dafür wird er sicherlich auch den Stephansdom ansehen. Dieser gilt als das Wahrzeichen von Wien und dementsprechend hoch reckt er seinen Nordturm auch in die Luft. Dieser ist 136, 4 Meter hoch. Sein Nachbarturm bringt es nur auf 68 Meter. In der Epoche der Gotik wollten die Wiener damit ihre Hochachtung vor Gott zeigen und ein himmelstrebendes Bauwerk schaffen. Heute begeistert der Stephansdom vor allem auch durch sein Geläut, welches aus 13 Glocken gebildet wird. Die wohl Berühmteste ist die sogenannte "Pummerin".

Den Abschluss meines Reiseberichts sollen zwei Sehenswürdigkeiten bilden, die zwar keine architektonischen Meisterwerke sind, die man aber dennoch auf keinen Fall verpassen sollte. Eines davon ist der Naschmarkt, auf dem man sich quer durch die kulinarischen Köstlichkeiten von Wien shoppen kann. Der Markt hat eine lange Tradition und wurde schon im 18. Jahrhundert auf ähnliche Art und Weise abgehalten.

Und dann muss man meiner Ansicht nach unbedingt auch den Prater besuchen. Er ist ein Vergnügungspark mit Tradition, wie man ihn heute nur noch an dieser Stelle in Wien findet. Immer noch finden sich im Prater neben modernen Fahrgeschäften auch traditionsreiche Karussells, die "Ringelspiele", und natürlich das große Riesenrad. Wer keine Höhenangst hat, der darf sich den einmaligen Blick, den man von dort aus über Wien hat, nicht entgehen lassen. Unser Besuch dort am letzten Tag unserer Wien Reise bildete einen wirklich wunderschönen Abschluss.