Brasilien - mein Urlaub [von Holger]
Brasilien heißt offiziell Republica Ferderativa do Brasil und besticht durch seine fröhlichen und mitreißenden Menschen, historischen Städte, dem lärmenden und beschwingten Karneval, aber auch durch tosende Wasserfälle, Rum und wiegendes Zuckerrohr. Außerdem findet man hier den geheimnisvollen Regenwald, die Weiten des Amazonas und natürlich auch noch die eingesessenen Indianer.
Wer nach Brasilien eine Reise unternimmt, der spürt gleich am Flughafen, wie das Blut der Brasilianer kocht und wie der Rhythmus der Musik auf alle Menschen übergeht.
Nach etwa 12 Stunden Flugzeit erreichten wir endlich Rio de Janeiro, die wohl bekannteste brasilianische Stadt. Um nicht erst dem Jet leg zu verfallen, machten wir uns gleich auf, diese Stadt zu besichtigen und endlich das wahre Brasilien zu genießen. Die wichtigsten Höhepunkte waren der Zuckerhut und der Corcovado. Leider regnete es ausgerechnet an diesem Tag, aber wir nutzen trotzdem die Zahnradbahn auf den Zuckerhut. Laufen war uns bei diesem Wetter zu anstrengend und wir hatten außerdem noch viel vor. Einmal auf dem Zuckerhut angekommen, warteten wir eine ganze Weile, bis wir wenigstens etwas von Rio sehen konnten. Den Cocovado haben wir nur aus der Ferne bewundert. Auf Grund des Wetters lohnte sich ein Besuch nicht.
Aber wie immer, wenn man etwas erleben möchte, änderte sich das Wetter doch noch und wir konnten vorerst eine der vielen Sambaschulen besichtigen und machten uns dann auf den Weg zur Copacabana. Hier hatten wir unser erstes unangenehmes Erlebnis. Uns wollte ein Brasilianer die Videokamera klauen. Zum Glück hat einer den geplanten Raub vorher bemerkt und er konnte verhindert werden. Aber auch dieser Zwischenfall sollte uns das Land nicht vermiesen. Am Strand konnten wir viele Sandfiguren bewundern. Leider muss man auch hier bei einem Foto erst einmal in die Tasche greifen und löhnen.
Mit dem Bus ging es weiter und wir konnten viele andere Sehenswürdigkeiten besichtigen. Außerdem fuhren wir an den Behausungen der Einheimischen vorbei. Dabei mussten wir viele Abstriche machen, denn diese sind teilweise an Hängen gebaut, wo es gerade bei Regenwetter sehr gefährlich wird. Aber in gefährliche Wohngebiete kommt man bei einer geführten Reise nicht.
Da Brasilien ein riesengroßes Land ist, gibt es auch überall Flughäfen und auch für den normalen Brasilianer ist ein Flug innerhalb des Landes etwas völlig normales. Wir wollten ja noch viel von Brasilien sehen und machten uns auf den Weg an die Iguazú Wässerfälle. Diese Wasserfälle sind wohl weltweit die schönsten Wasserfälle. Zum Glück für die Natur ist es dort kaum möglich, diese zu sehr zu vermarkten. Es steht nur ein Hotel dort und das wird wohl auch so bleiben. Von der Seite Brasiliens aus ist man erst einmal hellauf begeistert, aber wir sind dann noch nach Argentinien gefahren und haben die Wasserfälle von dieser Seite aus bewundert. Das ist ein unvergesslicher Augenblick und wir hätten noch Stunden dort bleiben können. Aber wir wollten ja noch viel mehr von diesem liebenswerten Land sehen.
Wie gesagt, wir waren ja gerade in Brasilien, als die Weltmeisterschaften im Fußball waren. Der Vorteil bestand für uns darin, dass dadurch die Preise einer Brasilienreise verringert wurden und wir die fußballfanatischen Brasilianer hautnah erleben konnten. Selbst auf den Flughäfen drehte sich alles nur um Fußball und die Stewardessen waren entsprechend gekleidet.
Auf unserem Weiterflug nach Salvador da Bahia hatten wir ein weiteres Erlebnis, was erzählenswert ist. Leider sprach von uns keiner portugiesisch und wir vertrauten darauf, dass wir auch am richtigen Ziel ankommen würden. Das Flugzeug startete und als es das nächste Mal landete, sind wir alle ausgestiegen und haben uns am Gepäckband versammelt. Was nicht kam, waren unsere Koffer. Zwischenzeitlich hat man wohl auch im Flugzeug mitbekommen, dass viel Gepäck im Flugzeug war, aber nur wenige Fluggäste. Also hat man uns gesucht und auch gefunden. Das Flugzeug ist zwischengelandet und wir wussten das nicht. Es ging nunmehr quer Feld ein und wieder in die Maschine, wo wir mit Hallo begrüßt wurden. In Salvador da Bahia gibt es sehr viele Sehenswürdigkeiten und auch Möglichkeiten Unikate aus der Bevölkerung zu fotografieren. Außerdem konnten wir endlich den berühmten Rum verkosten.
Die Stadt teilt sich in Ober- und Unterstadt, welche man mit Aufzügen erreichen kann. Aber auch hier muss man sich schon etwas vorsehen und immer wieder auf die eigene Sicherheit achten.
Nun wollten wir natürlich auch noch den Amazonas sehen und wieder ging es in Richtung Flughafen. Die Wartezeiten haben wir uns verkürzt, in dem wir die Menschen beobachteten. Hier haben wir eine bekannte brasilianische Künstlerin (Travestie) gesehen. Die Menschen stürzten plötzlich alle los und haben diese gegrüßt und natürlich fotografiert. Es war ein wahnsinniger Trubel und ein Geschrei. Aber dann ging es endlich los in Richtung Manaus. Das ist die letzte große Stadt am Amazonas und nur mit dem Flugzeug zu erreichen. Hier findet man noch Gebäude der Zuckerbarone und die wieder hergestellte bekannte Oper la Gioconda. Außerdem haben sich hier viele ausländische Fahrzeugfirmen angesiedelt, die die Möglichkeit haben, hier sehr billig produzieren.
Unser Weg sollte uns nunmehr in ein Camp am Amazonas führen und darauf waren wir sehr gespannt. An einem kleinen Hafen wartete schon ein Amazonasdampfer auf uns und los ging es. Wir konnten die ersten Flussdelphine sehen, den Zusammenfluss zweier Flüsse zum Amazonas und endlich erreichten wir unser Camp. Diese Camps sind zwar einfach eingerichtet, aber es ist sauber und alles, was man braucht, ist auch da. Hier konnten wir Piranhas fischen und auch essen. Wir sahen Wasserschweine, Wollaffen, Papgeien, Vogelspinnen, Faultiere, Orchideen, Blattschneidearmeisen und Kolibris. Nachts fuhren wir mit einem Indianer im Kanu auf den Amazonas und fingen kleine Kaimane und kleine Riesenschlagen. Die haben wir dann natürlich wieder frei gelassen. Außerdem besuchten wir Amazonasindianer in ihren Dörfern. Leider war die Zeit im Camp viel zu kurz. Gern wären wir noch geblieben.
Von Manaus ging es dann weiter nach Sao Paulo. Hier trennten sich unsere Wege. Obwohl wir alle das gleiche Ziel hatten und in der gleichen Schlange standen, haben wir unser Ziel erreicht und der andere Teil der Reisegruppe landete an einem völlig anderen Ort Brasiliens und musste die ganze Nacht auf dem Flughafen warten, bis am Morgen der nächste Flug ging.
Wir waren dann noch an der Küste Brasiliens und haben einige Tage in einem Fischerdorf verbracht. Hier konnten wir zum ersten Mal die berühmten Ochsenfrösche sehen und hören. Aber auch diese Zeit ging vorüber und wir mussten zurück nach Rio, um unserem Heimflug anzutreten. Und hier streikten die Angestellten des Flughafens. Wir hatten schon Befürchtungen, dass das Flugzeug ohne uns abfliegt, weil nur ganz schleppend abgefertigt wurde. Aber das Flugzeug hat gewartet und wir flogen mit Verspätung trotzdem ab.
Vielleicht würden sich manche ärgern, wenn nicht alles wie geplant verläuft, aber wir können uns damit arrangieren und es war ein wunderschöner Urlaub. Für mich hatte dieser Urlaub allerdings noch ein weniger schönes Nachspiel. Tage nach unserer Heimkehr bin ich an Malaria erkrankt, die ich mir am Amazonas eingefangen habe.