Boracay - mein Urlaub [von Korinna]
Die Philippinen waren, bislang, eigentlich nicht auf der Liste meiner Wunschurlaubsziele. Da ich aber genau dort einen Workshop gebucht hatte, lag die Verbindung mit einem längeren Urlaub natürlich nahe. So kam es, dass wir im März über Hong Kong, erst mal nach Manila flogen.
Da das ganze recht kurzfristig, also in Lastminute Manier, geschah, hatten wir natürlich auch keine Hotelbuchungen vorgenommen und nur die Adresse eines günstigen Hotels in Manila auf notiert. Am Flughafen angekommen, war erst mal Einreise angesagt und danach kam die erste Ernüchterung. Anders als im Internet hinterlegt, wollten die Taxifahrer nämlich wirklich horrende Preise, um uns zu unserer ersten Destination zu bringen. So fanden wir uns im Airportbus nach Downtown Manila wieder, von wo aus man wohl die U-Bahn nehmen konnte. Es war, mit 35°C und einer doch sehr hohen Luftfeuchtigkeit, einfach nur schwül und heiß, was die ersten Eindrücke von Manila nochmals dämpfte. Auch die Tatsache, dass selbst die Sicherheitsleute vor den Banken mit automatischen Gewehren und schusssicheren Westen ausgerüstet waren, ließ nicht unbedingt das Gefühl von Sicherheit aufkommen, weshalb wir recht schnell wieder zurück zum Flughafen fuhren, um uns Tickets nach Boracay, wo wir eigentlich hin wollten, zu buchen.
Gesagt, getan, kamen wir ein paar Stunden später am dortigen Flughafen an. Mittlerweile war es schon Abends und natürlich wollten auch die Motorradtaxis einen unverschämt hohen Preis, weshalb wir es vorzogen eines mit ein paar Einheimischen zu teilen. Auf den Philippinen bringt man nämlich bis zu 6 Personen ohne Probleme auf dem Motorrad und dessen Beiwagen unter. Das nenne ich mal effiziente Ressourcenallokation!
Ein Hotel fand sich auch recht schnell und, nach etwas handeln, hatten wir eine saubere Unterkunft, von der es nur zwei Minuten bis zum White Beach von Boracay waren. Kurz eine dusche genommen, die nach der doch langen Anreise und den tropischen Temperaturen herzlich willkommen war und an die Strandpromenade spaziert, um unseren ersten richtigen Urlaubstag zu genießen.
Boracay schaut nicht nur auf Bildern und Postkarten richtig romantisch aus. Es ist ein wunderschöner Flecken Erde, der noch nicht zu sehr vom Tourismus zersetzt ist. Natürlich gibt es auch dort fliegende Händler, die versuchen einem Jetski Trips oder Schnorcheltouren an zudrehen oder aber Sonnenbrillen zu verkaufen, bei denen nicht nur jeder Optiker, sondern auch der deutsche Zoll die Augen verdrehen würde, aber darüber sieht man schnell und mit einer Handbewegung, die besagt dass man kein Interesse hat, hinweg.
Kulinarisch bietet Boracay natürlich auch einiges. Da es sich um eine Insel im südchinesischen Meer handelt, gibt es natürlich eine unglaublich große Auswahl an fangfrischen Meeresfrüchten, die man sich grillen oder auf andere Art und Weise zubereiten lassen kann. Hierbei sollte man aber beachten, dass man, am Strand, einen ordentlichen Aufpreis zahlt. Günstiger Speisen kann man, wenn man sich vom White Beach weg begibt. Hier gibt es dann gegrillte Burger, Thailändische Cousine oder aber Pizzen, die das Urlaubsbudget nicht zu sehr strapazieren. Eine "lokale Spezialität" scheinen aber Barbecues zu sein, bei denen man All you can Eat anbietet. So kann man sich, für nicht mal 4€, richtig satt essen!
Tagsüber bietet Boracay natürlich auch einiges. Gerade Freunde des Tauchsports sollten hier Ihr ideales Urlaubsziel finden. Um Boracay herum gibt es nämlich einige Riffe, die auch für ungeübte Taucher wunderschöne Einblicke in die Unterwasserwelt bieten! Tauchschulen gibt es in Strandnähe in ausreichender Zahl, wobei die meisten auch Tauchlehrer mit Deutschkenntnissen vorweisen können. Wir buchten einen Einführungskurs, bei dem man erst mal die Theorie erklärt bekommt und sich dann in eine Tauchanzug zwängt. Anschließend geht man mit einem Diving-Instructor an den Strand und stürzt sich in die Fluten, wo man die ersten Schritte bzw. Flossenschläge erlernt. Zu guter Letzt fährt die Gruppe zu einem Riff, wo man das erlernte dann, natürlich unter Aufsicht, nochmals probieren kann. Vom Tauchboot ins Meer gelangt man übrigens, in dem man sich rückwärts über die Bordwand ins Meer fallen lässt. Da es an diesem Tag doch einigen Wellengang hatte, kostete dies zwar Überwindung, aber es war die sicherste Variante, wie uns vom Personal der Tauchschule versichert wurde.
Die dreißig Minuten unter Wasser waren einfach unglaublich. Meine Freundin Mei (nicht wundern, sie ist Chinesin) und ich bekamen sogar einen Clownfish zu sehen, was von dem her witzig war, dass Sie mich erst kurz zuvor nötigte "Findet Nemo" anzusehen. Egal wo unsere nächste Reise uns hinführen wird, steht eigentlich schon fest, dass wir wieder Tauchen gehen werden und auch einen richtigen Kurs buchen werden! Das Tauchfieber hat uns nämlich gepackt.
Da ich ja Eingangs vom Gefühl fehlender Sicherheit in Manila, der Hauptstadt der Philippinen, schrieb, hier noch kurz ein Kommentar zu Boracay. Die gefühlte Sicherheit ist dort wesentlich höher. Man hat, auch Nachts, absolut nicht das Gefühl, dass einem jemand etwas Böses will. Gut, dem Veranstalter des Workshops den ich besuchte, wurde wohl das Hotelzimmer ausgeräumt, wohlgemerkt als er uns seine Familie schliefen, aber das kommt auch in anderen Urlaubsländern vor!
Für wen empfiehlt sich aber ein Urlaub auf Boracay? Wenn man, wie wir, in Asien lebt, ist es eine gute Alternative zu überlaufenen Touristengebieten wie zum Beispiel in Thailand. Mit Cebu Pacific Air bekommt man auch recht günstige Flüge und die Hotel- und Lebenshaltungskosten sind ebenfalls erschwinglich. Es gibt, was Unterkünfte angeht, von zehn Euro pro Nacht bis hin zur Luxusunterkunft für jeden etwas. Auch für Familien bietet sich Boracay als Reiseziel an, da das Wasser, in Strandnähe, recht flach ist und der Sand auch sehr sauber ist. Ansonsten kann man auch einen Lastminute Urlaub auf Boracay recht günstig buchen, was sich vor allem deshalb empfiehlt, da dort, in den kalten Wintermonaten, eigentlich die angenehmsten Temperaturen herrschen!
Wir werden auf jeden Fall nochmal unseren Urlaub dort verbringen und überlegen sogar auf Boracay zu überwintern, da die Temperaturen einfach angenehmer sind! Das nächste mal buchen wir aber zumindest die erste Übernachtung vorab. Eine individuell geplante Lastminute Reise kostet nämlich meistens mehr Nerven als man an Geld sparen kann.