Mexiko - mein Urlaub [von Karl]

Urlaub in MexikoMexiko, das Land der riesigen Kakteen, der Cowboys, den Sombreros und der Nachfahren der Mayas und Azteken lockt mit den schönsten Stränden, schneebedeckten Vulkanen und gewaltigen Pyramiden zu einer Reise ins Paradies. Mexiko zählt zu den beliebtesten Fernreisezielen und das nicht nur für einen lang geplanten Urlaub, sondern auch als Lastminute.

Die Flugzeit von Frankfurt nach Mexiko dauert zwischen 10 und 11 Stunden. Dabei kann man wählen, ob man in die Touristenburg nach Acapulco oder direkt nach Cancun fliegen möchte. Das kommt ganz auf den Geschmack des Einzelnen an. Zumindest sollte man versuchen, einen Abstecher nach Mexiko-City und den in unmittelbarer Nähe gelegenen Vulkan Popocatepetl zu machen. Allein die Stadt ist in ihrer Größe sehenswert, aber wer sich für die Kultur interessiert, der sollte erst einmal einen kurzen Zwischenstopp in Cancun machen und sich hier etwas eingewöhnen. Nur als reiner Badeurlaub ist Mexiko einfach zu weit von Europa entfernt und da sollte man schon etwas vom Land kennen lernen. In Acapulco sind die berühmten Quebrada-Springer ein unvergessliches Highlight. Aber das ist nicht das wahre Mexiko.

Die einfachste Möglichkeit einer Reise ins Landesinnere besteht darin, sein Gepäck im Hotel zu lassen und sich per Flugzeug oder Auto auf den Weg zu machen. Hier trat bei uns bereits die erste Schwierigkeit auf. Wir sollten morgens abgeholt und zum Flugplatz gebracht werden. Allerdings hat uns keiner gesagt, dass gerade an diesem Tag die Uhren auf Sommerzeit umgestellt wurden. Also lagen wir noch friedlich im Schlummer, als uns ein Anruf erreichte. Wir raus aus den Betten, alles in die Koffer geworfen und los ging es. Wir brauchten ja eigentlich nur kleines Gepäck für unsere Rundreise, alles andere blieb im Hotel. Den Flughafen haben wir noch pünktlich erreicht und hatten auch unsere Bordkarten in der Hand. Aber das war es dann auch schon. Reiche Geschäftsleute durften unsere Plätze einnehmen und wir hatten das Nachsehen. Für uns nicht so schlimm, denn wir wollten eigentlich nur 400 km fliegen. Unser Flug wurde umgebucht und wir flogen erst einmal 600 km nach Mexiko-City und dann nochmals 1000 km zurück zu unserem Ziel. Nun konnte unsere Rundreise in Yucatan beginnen. Wir begaben uns schwitzend und schnaufend auf den Weg in den Urwald, um endlich die ersten Pyramiden zu erklimmen. Anfänglich war das ja noch recht annehmbar, aber je öfter wir auf Pyramiden stießen, desto stärker wurde unser Muskelkater. Aber wir wollten nicht kneifen, da man davon ausgehen kann, dass man nur einmal diese Stätten besichtigen wird. Die schönste Pyramideanlage fanden wir in Chichen Itza. Wir hatten noch die Möglichkeit, dass wir diese besteigen durften. Leider ist das jetzt nicht mehr möglich. Außerdem findet man in der Umgebung noch Ballspielplätze und die Tempel der Olmeken in Monte Alban, in Palenqe eine der berühmtesten Pyramiden, das Taucherparadies in Cozumel und die einstige Kolonialstadt Merida mit einer sehr ausdrucksvollen Kathedrale, dem Rathaus und dem Regierungspalast. Ebenfalls sehenswert sind die Tempel in Uxmal, die nur 80 km südlich von Merida zu finden sind. In einer bezaubernden Lage direkt an Strand über der Karibik befindet sich die archäologische Stätte Tulum. Hier findet man seltene Freskenmalereien.
Natürlich gibt es in Mexiko auch noch andere für uns unbekannte Dinge, wie unter anderem die Voladores. Diese Menschen kennen wir unter dem Begriff Vogelmenschen. Sie stürzen sich zu Ehren der Fruchtbarkeitsgöttin und Frühlingsgötter von einem Mast rund 30 m in die Tiefe. Jeder der beteiligten vier Voladores vollführt dabei 13 Umdrehungen, was eine Zahl von 52 ergibt. Diese Zahl verweist auf den Kalenderzyklus der vorspanischen Zeit.
Mexiko ist bekannt für seinen Karneval und auch für den Los Toros, den Stierkampf. Sicherlich sind Stierkämpfe nicht jedermanns Sache, aber wer sich damit nicht identifizieren kann, muss sie sich ja nicht anschauen.
In Mexiko selbst haben wir sehr viele Transvestiten gesehen. Sicherlich ist das gewöhnungsbedürftig. Sie treffen sich in jedem Jahr und feiern ausgiebig. Schön ist, dass sich dort niemand daran stört. Sie gehören nun einmal ins Bild und haben ihre Daseinberechtigung wie jeder andere Mensch auch.
In Uxmal hatten wir die Gelegenheit, einer Ton- und Lichtshow im Freien beizuwohnen. Bevor wir uns auf den Weg dorthin machten, haben wir in einer Gaststätte ein einheimisches Essen bestellt, welches in der Erde gegart wird. Leider war die Show nur in spanischer Sprache, aber man konnte es trotzdem verstehen. Richtig lachen mussten wir erst, als wir den Regengott Chaac angerufen haben. Bis zu diesem Moment war trockenes Wetter. Aus tausenden von Kehlen wurde Chaac gerufen und urplötzlich hat es wie aus Kannen gegossen. Da soll man nun nicht an überirdische Wesen glauben. Genauso plötzlich wie es angefangen hat zu regnen, genauso schnell war das Gewitter wieder vorüber und wir waren pitschnass. Uns hat es trotzdem sehr gut gefallen und wir machten uns auf den Weg zu unserem Essen. Eine ganz tolle Erfahrung und dazu gab es Tequila in Unmengen. Dieses Getränk ist nicht allen sehr gut bekommen und ein Teil unserer Reisegefährten hatte am nächsten Tag mächtige Schwierigkeiten. Aber uns ging es gut und wir näherten uns ja dem Ende unserer Rundreise. Auf jeden Fall hatten wir noch eine schöne erholsame Zeit in Cancun vor uns.
Wir wollten unsere Zeit nicht nur mit faulenzen und baden verbringen, sondern haben uns auf den Weg zu einer U-Bootfahrt und zum Parasailing gemacht. Außerdem wollten wir ja auch die Umgebung erkunden und fanden unter anderem Mangrovensümpfe, Kolibris, Echsen und Warane.
Günstig und sehr billig sind in Cancun die Verkehrmittel. Busse fahren für wenig Geld rund um die Uhr die ganze Halbinsel ab. Man benötigt kein teures Taxi. Wir wollten nicht nur die Touristen sehen und haben uns einfach in einen Bus gesetzt und sind aus der Touristenhochburg rausgefahren. Unterwegs fanden wir dann einen wirklich dunklen Markt, der eigentlich nicht für die Touristenbesuche gedacht war. Aber da wir schon einmal dort waren, sind wir natürlich auch hineingegangen. Wir hatten kein ungutes Gefühl, weil es ja helllichter Tag war und außerdem waren sämtlich Ein- und Ausgänge mit bewaffnetem Personal bestückt.
Alles in allem kann man Mexiko für einen Urlaub nur empfehlen. Man sollte aber nach Möglichkeit auch eine Rundreise mit einplanen.

Karl