London - eine spontane Reise nach Great Britain [von Jenny]

Urlaub in LondonEs war im August dieses Jahres, als ich gefragt wurde, ob ich denn Lust hätte, mit zu den Europameisterschaften der Spring- und Dressurreiter nach Windsor zu kommen. Plan war, dass wir uns in London treffen wollten, um dann sowohl einige Tage in Windsor zu verbringen, einem Stadtteil, der ja bekanntlich ein wenig außerhalb von London liegt, um dann auch noch den Rest der Woche Sightseeing Urlaub in der Innenstadt von London zu machen. Für mich kam diese Reise zwar sehr spontan, doch ich tat alles, um sie möglich zu machen. Ich hatte Urlaub, soweit war das kein Problem, doch so kurz vor dem Reiseantritt ein günstiges Last Minute Angebot zu finden - für Flüge nach London ist das nicht wirklich einfach. Ich durchsuchte also etliche Seiten mit Last Minute Angeboten im Internet - und siehe da: am Ende war ich zum Glück fündig geworden.

Zu einem angemessenen Preis Last Minute nach England - mein Ziel war erreicht und die Koffer wurden natürlich sofort gepackt.
Ich kam in Heathrow an - nie war ich mit dem Flugzeug nach London gereist. Ich erinnerte mich nur an eine Klassenfahrt, welche bestimmt 10 Jahre her war. Sprachreise nach London - mit der Fähre. Auch das ist eine Möglichkeitfür eine Reise, aber ich muss schon sagen, dass man mit dem Flugzeug um ein Vielfaches schneller in London ist.

Auch wenn Heathrow 25 Kilometer von der Innenstadt entfernt ist - die Verbindung mit der "Underground" ist sehr gut. Man ist sehr schnell mitten in der pulsierenden Metropole. Mein Hotel hatte ich am Rande der Innenstadt gebucht. Ein sehr schönes und nicht überteuertes Haus - mit dem einzigen Nachteil, dass es ein wenig abgelegen war. Ich erinnere mich noch sehr gut, wie ich meine erste Fahrt mit den Londoner Bussen tätigte. Und einer promt an mir vorbei fuhr, da ich nur unbeteiligt an der leeren Haltestelle saß. Zum Glück kam kurz darauf auch noch ein Mann, der mit dem Bus in die Innenstadt wollte. Penetrant winkte er, als der Bus vorfuhr. Ich hatte wieder etwas gelernt, was mir bei der damaligen Sprachriese gar nicht aufgefallen war: Busse halten in London nur, wenn man sich ihnen wirklich bemerkbar macht, nicht wenn man nur wartet.

Doch mit dieser Taktik und der sehr guten "Underground" kam ich auch schnell nach Windsor, um mich dort mit meiner Freundin zum Turnier zu treffen. Der Schlosspark von Windsor hat ein beeindruckend großes Areal, auf dessen Grünflächen wir uns auch mal vom Reitturnier Trubel absetzen konnten. Und das Schloss Windsor - ich muss sagen: einfach beeindruckend. Wie ein mittelalterliches Castell ragt es im Park auf. Mächtig und ehrfurchterweckend - eben ganz wie ein Königsschloss.

Doch Windsor war ja nur ein Teil meiner Reise, auch wenn ich die Hälfte meiner London Woche dort verbrachte. Und ich fand dies auch auf keinen Fall langweilig. Ich war natürlich gebannt vom Turnier, für welches die Veranstalter im Schlosspark wirklich den passenden Austragungsort gefunden hatten.

Doch als das Wochenende vorbei war, also Teil eins der Reise beendet, zog es mich dann "reitturnierfrei" in Londons City. Was gibt es dort nicht alles zu erleben?! Ich muss sagen, dass London für mich eine der interessantesten Städte des Globus ist. Pulsierend, und doch mit dem alten Charme der vielen Jahrhunderte, welche die Stadt schon überdauert.

Das Wachsfigurenkabinett war am ersten Tag des Urlaubs in der City mein Ziel. Madame Tussaud - was hat diese Frau da aufgebaut. Ich kenne ja das Berliner Wachsfigurenkabinett. Es wirkt verschwindend klein gegenüber dieser Institution. Und mit welcher Präzision die Figuren geformt wurden ließ mich ebenfalls staunen. Ein Foto neben Barack Obama und Angela Merkel musste natürlich auch noch sein...

Nachmittags furh ich noch in den Hyde Park, beziehungsweise die Kensington Gardens, welche gleich daran angrenzen. Mit dem riesigen See "The Serpentine" sind sie miteinander verbunden. Im Hyde Park findet man neben ganz vielen Grünflächen, die beispielsweise Münchens Englischem Garten durchaus das Wasser reichen können, auch die Speaker´s Corner. Jene berühmte Ecke, in der sich seit langer Zeit diejenigen Menschen treffen, die etwas zu sagen haben - sei es gegen die britischen Gesetze, den Kriegseinsatz oder die Wirtschaft.

Die klassischen Ziele in Londons Innenstadt kamen am zweiten Tag zu ihrem Recht. Ich besuchte zunächst die Themse, jenen beeindruckenden Fluss, der London durchquert sowie die Tower Bridge. Diese Zugbrücke wirkt noch heute monumental über dem Fluss - wie auch der Tower of London, als ich die "Underground" verließ und er sich vor mir aufbaute. Eine Festung, die Jahrhunderte überdauerte. Sie war lange Zeit auch ein Gefängnis. Bei meiner Führung durch den Tower kam ich nicht nur an den Kronjuwelen vorbei, sondern auch in den Martinsturm. Dort sind Folterinstrumente aller Art zu "bewundern". Plötzlich weiß man, wie es den Gefangenen dort ergangen sein muss.

Nicht weit entfernt ist die St. Paul´s Cathedral, erbaut vom wohl bedeutendsten Londoner Architekten, Sir Christopher Wren, Ende des 17. Jahrhunderts. In dieser Kathedrale haben einst Lady Diana und Prinz Charles geheiratet. Damals gingen deren Bilder um die Welt.

Berühmter ist nur die Westminster Abbey, die Krönungskirche der Britischen Könige. Hier wurden seit Jahrhunderte alle Könige des Landes gekrönt, auch Elisabeth II. Beeindruckend an der Kirche ist vor allem ihr hohes Kirchengewölbe sowie die bunten, riesigen Fenster, welche allesamt auch kleinen Glasstücken zusammengesetzt sind. Ein Blick nach oben ist wirklich zu empfehlen!

Nicht weit weg von der Westminster Abbey liegt der Buckingham Palace, die Residenz der Queen. Einige Räume des Palasts sind auch für Besucher in den Sommermonaten zugänglich, das sollte man sich nicht entgehen lassen. Denn es bietet schon einen kleinen Einblick in den "Alltag" der Königlichen Familie mit Banketten, Empfängen und auch viel Arbeit.

Vor dem Buckingham Palace findet täglich um 11.30 Uhr die Wachablösung der berühmten Soldaten mit den Bärenfellmützen statt. Unbeweglich stehen sie stundenlang dort, um dann doch Regung zu zeigen und im Rahmen eines militärischen Zeremoniells ihren Platz an den Nachfolger abzugeben.

Wer dann genug hat von all dem königlichen Zeremoniell, der kann gleich nebenan den St. James Park besuchen. Entspannende Spaziergänge sind in dieser Sehenswürdigkeit ebenso möglich wie einfach am See sitzen und relaxen. Dabei kann man auch den Pelikanen zusehen, welche dort leben. St. James ist der älteste Park von London. Danach lohnt sich noch ein kleiner Abstecher zur Mall, einem seit Jahrhunderten beliebten Treffpunkt für Jung und Alt.

Meinen letzten Tag in London verbrachte ich mit Shopping. Bei Harrod´s natürlich, einem Kaufhaus, welches tatsächlich zu den schönsten auf dem Globus zählt. Kaum eine Frau wird hier nicht fasziniert sein, denke ich. Es gibt wirklich alles, was das Herz begehrt.
Frisches Obst und Gemüse sowie alles für Feinschmecker fand ich bei "The Market" - einfach mal durchprobieren. Und wer nicht ohne einen echten britischen Duft nach Hause fahren möchte, dem empfehle ich einen Besuch bei Penhaligon´s. Schon wenn man den Laden betritt, kommt eine Duftwolke entgegen. So konnte ich meinen Besuch wirklich ganz verzaubert beenden.
Last Minute nach England - diese Reise hat sich gelohnt.

Jenny