Rømø - mein Urlaub [von Natasha]

Urlaub in Rømø Letztes Jahr wurden mein Freund Kai und ich vom Fernweh gepackt. Es war Sommer, wir hatten gerade Semesterferien und die anzufertigenden schriftlichen Arbeiten waren auch schon erfolgreich abgegeben. Nach all dem Stress an der Uni wollten wir einfach mal ausspannen und einfach raus aus unserem Alltagstrott. Es stand ziemlich schnell fest, dass wir irgendwo außerhalb Deutschlands ein bis zwei Wochen lang Urlaub machen wollten. Nur wohin genau sollten wir fahren? Ich erzählte Kai von einer kleinen Insel in der Nordsee, wo früher meine Eltern mit meiner Schwester und mir hingefahren sind.

Schon als Kind hat mir Rømø, eine Insel, die man „Römö" ausspricht und die zu Dänemark gehört, immer gut gefallen. Schnell konnte ich meinen Freund davon überzeugen, mit mir dorthin zu fahren und dort einen schönen Urlaub zu verbringen. Er war zunächst besorgt, da wir sozusagen Lastminute reisen wollten und kein Ferienhaus oder ähnliches gebucht hatten, doch ich versicherte ihm, dass wir bestimmt eine Unterkunft finden würden.

Gesagt, getan: bereits zwei Tage später beluden wir Kais Auto mit unserem Gepäck und fuhren gen Norden. Als wir nach der mehrstündigen Fahrt auf Rømø ankamen, suchten wir uns erst einmal eine Unterkunft. Glücklicherweise sahen wir am Straßenrand ein Schild mit der Aufschrift „Zimmer". So hielten wir an, gingen zu dem Haus und erkundigten uns, ob es noch ein freies Zimmer für uns gäbe. Das freundliche ältere dänische Paar bejahte dies und zeigt uns sofort unser kleines gemütliches Zimmer. Nachdem wir uns eine Weile ausgeruht hatten, zog es uns zum Strand. Das Wetter war einfach herrlich – strahlend blauer Himmel und angenehm warme 25 Grad. Also schnappten wir uns unser Badezeug, setzten uns ins Auto und fuhren zum Strand. Als wir nach der kurzen Fahrt dort ankamen, war mein Freund Kai zunächst überrascht, dass die asphaltierte Straße plötzlich in den Sandstrand mündete. Ich versicherte ihm aber, dass sein geliebtes Auto keinen Schaden davon tragen würde und das der Sand sehr fest sei und man darauf problemlos bis ans Wasser fahren könne. Nachdem wir dann über den gut zwei Kilometer breiten Strand bis zum Wasser gefahren waren, genossen wir erst ein Mal den berauschenden Anblick des Meeres. Uns bot sich ein herrliches Bild, da gerade Flut war und somit viele Wellen vorhanden waren. Sofort stürzten wir uns in Wasser und plantschten und schwammen ausgelassen herum. Obwohl es August war, war die Wassertemperatur relativ niedrig. Aber naja, die dänische Nordsee ist ja auch nicht die Karibik. Als es uns zu kühl wurde, gingen wir zum Strand zurück, trockneten uns ab und gingen dann noch im feinen Sand spazieren. Der Strand auf Rømø zählt zu den schönsten und breitesten Nordeuropas. Zudem ist er mit einer Länge von zwölf und einer Breite von zwei Kilometern wirklich sehr groß und nahezu die gesamte Strandfläche ist mit dem Auto befahrbar. Nachdem mein Freund und ich etwa eine Stunde spazieren waren, gingen wir zurück zum Auto, da wir in den Hafen fahren wollten um dort etwas zu essen. In Havneby, dem Ort direkt am Hafen bekommt man fangfrische Fische, Krabben und Muscheln, die wunderbar zubereitet werden und einfach sagenhaft gut schmecken. Kai, der nicht so gerne Fisch isst, bestellte sich einen Hamburger, der riesengroß war und sehr lecker aussah. Nachdem wir gegessen hatten holten wir uns noch ein Softice und schlenderten zum Auto zurück und fuhren dann wieder anschließend zu unserer Unterkunft zurück. Da uns die Fahrt noch ein wenig in den Knochen steckte und wir vom Tag am Strand sehr müde waren gingen wir bald darauf schlafen. Am nächsten Tag wachten wir gut erholt auf und planten beim ausgiebigen Frühstück den neuen Tag. Da das Wetter heute wieder so fantastisch war, beschlossen wir, wieder an den Strand zu gehen. Wir packten unsere Sachen zusammen und nahmen uns auch etwas Proviant mit. Der Tag verlief einfach herrlich. Mal schwammen wir im Meer, mal dösten wir in der angenehm warmen Sonne – einfach ein perfekter Tag am Strand. Zudem ist das Tolle an Rømø, dass es hier nicht so voll ist, wie man es von Touristenhochburgen kennt. Bei tollem Wetter ist hier an Wochenenden zwar relativ viel los, da dann auch Tagestouristen aus der Umgebung kommen, doch in der Woche herrscht nicht sonderlich viel Trubel am Strand.

Wir verbrachten noch einige schöne Tage am Strand, wo wir uns von unserem hektischen Alltag prima erholten. Doch da das Wetter nicht immer mitspielte, unternahmen wir auch anderes. Am vierten Tag nach unserer Ankunft war es recht windig und es nieselte auch hin und wieder. Deshalb entschieden wir uns, an dem Tag einmal Shoppen zu gehen. Wir fuhren in den Ort Lakolk auf Rømø, wo sich mehrere interessante Geschäfte befinden und wo wir auch recht schnell fündig wurden. Wir erstanden richtig schöne Klamotten und tolle Andenken für zu Hause. Außerdem kauften wir hier Postkarten, die wir an unsere Familien und unsere Freunde schickten. In Lakolk gibt es zudem ein Geschäft, in dem man seine Kerzen selber ziehen kann, diesen Spaß wollten wir uns natürlich nehmen lassen, denn wer kann schon von sich sagen, dass er selbst gezogene Kerzen hat?

Außerdem fuhren wir an einem Tag mit der Fähre zur deutschen Nachbarinsel Sylt hinüber. Die Überfahrt mit der Fähre dauert nur eine gute halbe Stunde und man kann auch an Bord ausgezeichnet essen und einkaufen. Auf Sylt angekommen, inspizierten wir erst einmal den Hafenort List und fuhren anschließend mit dem Bus quer über die Insel um uns eben diese anzuschauen. Sylt beeindruckt durch seine wunderbare Natur mit den hohen Dünen und der schönen Küste, dennoch freuten wir uns auf unsere Rückkehr nach Rømø.

Im Laufe unserer Reise zu der kleinen bezaubernden Nordseeinsel machten wir auch zahlreiche Ausflüge ins Landesinnere. So waren wir unter anderem in der Stadt Ribe, der ältesten Stadt Dänemarks, und besuchten dort auch einige interessante Museen.

Generell können wir einen Urlaub auf Rømø nur weiterempfehlen. Im Sommer ist es oft angenehm warm, ohne dass es drückend schwül wird. Der Strand der Insel ist einfach sagenhaft und lädt zum Schwimmen und zum stundenlangen Spazieren ein. Bei solchen Spaziergängen am Strand kann man auch wunderschöne Muscheln finden, die ein ganz besonderes Andenken an einen tollen Urlaub darstellen. Bei weniger gutem Wetter gibt es ebenfalls genügend Möglichkeiten, seine Freizeit zu gestalten. Es gibt viele spannende Museen und Veranstaltung, die einen Besuch lohnen. Allgemein ist Rømø für jeden geeignet, der sich für Natur interessiert. Neben dem tollen Strand kann man auch am Watt oder in der Heide spazieren gehen und mit ein bisschen Glück dabei Tiere beobachten. Auch die Übernachtungsmöglichkeiten auf Rømø sind vielfältig, von Hotels über Campingplätze und Ferienhäusern bis hin zu privat vermieteten Zimmern ist alles möglich, sodass auch einem Lastminute Urlaub nichts im Wege steht.

Wir waren recht traurig, als unser Urlaub sich dem Ende neigte und wir abreisen mussten. Doch eins steht für uns fest – Rømø, wir kommen wieder!