Hong Kong - Mein Urlaub [von Mark]

Urlaub in Hong KongLetztes Jahr waren meine Freundin und ich, Mark, in Hong Kong. Für sie war es das erste mal. Ich war schon des öfteren dort, da ich früher in China studierte und mir in Hong Kong das ein oder andere chinesische Visum besorgte. Geht einfach schneller.

Wir kamen im Stadtteil Kowloon an, wo man die einzigen bezahlbaren Unterkünfte in Hong Kong findet. Reisen dort hin können nämlich, anders als zum Beispiel in China, das Budget ganz schön belasten. Der Großteil Hostels in Hong Kong befindet sich in zwei Gebäuden, die geschätzte 200 Hostels und unzählige indische Restaurants beherbergen.

Meine Freundin meinte als wir rein sind ob wir bei Slum Dog Millionär, also in Indien gelandet wären. Um das Gebäude herum kann man allerhand Nippes einkaufen, wobei einem jeder gute Reiseführer an rät dies nicht zu tun, da man entweder gefälschte oder mangelhafte Ware erhält.

Interessanterweise sind, in unmittelbarer Nähe des Hostels, auch die teuersten Hotels Hong Kongs angesiedelt. Auch finden sich Läden von Gucci, Prada und Louis Vuiton nur einen gefühlten Steinwurf entfernt. Da dort aber schon ein kleines Täschchen mehr gekostet hätte als unsere ganze Urlaubskasse umfasste, ließen wir das lieber.

Statt dessen fuhren wir am ersten Tag mit der U-Bahn nach Hong Kong Island und von dort aus mit der Trambahn auf den Peak. Der Peak ist so zusagen die Aussichtsplattform Hong Kongs. Man hat einen wunderschönen Ausblick auf den Fährhafen, wo auch das ein oder andere Kreuzfahrtschiff anlegt und zum Träumen einlädt und die Skyline von Hong Kong. Egal ob man tagsüber oder Nachts den Ausblick genießt, es raubt einem den Atem. Ebenfalls Atemberaubend ist die Preispolitik. Alsbald man sich die Fahrkarte für die Peakbahn kauft, die mit umgerechnet 3€ pro Person noch erschwinglich ist, wird man gleich gefragt ob man denn nicht noch eine Karte für die Aussichtsplattform kaufen möchte. Oben wäre die nämlich teurer. Gesagt, getan, hat der unerfahrene Tourist gleich nochmals 6€ investiert. Da ich zum Glück schon des öfteren dort war, weiß ich aber das man auf dem Einkaufsgebäude hinter der Plattform kostenlos den Ausblick genießen kann. Zudem ist man da nicht von Touristenmassen, die lieber Eintritt bezahlten, umgeben.

Der zweite Tag führte uns zu Disney Land. Ja, wir sind beide erwachsen, aber Nadine, meine Freundin, hatte es sich in den Kopf gesetzt ein Bild mit Mickey Mouse zu machen. So fuhren wir mit der Disney-Line, einer U-Bahn die einen schon erahnen lässt was einen erwartet, ins Disney Land Ressort Hong Kong. Dort angekommen wurden wir erst mal mit recht pampigen Sicherheitsleuten konfrontiert, die uns die mitgebrachten Getränke abgenommen haben. Klaro, man möchte ja lieber die Coke für 4-5€ an die durstigen Kehlen bringen. Drinnen wird man dann mit Musik aus den Disney-Klassikern (? bin mir nicht sicher, da ich mir so was im Leben nicht ansehen würde und wir auch noch keine Kinder haben) beschallt und von einem Souvenirstand in den nächsten Geschickt. Wenigstens war das Wetter Klasse. Mein einziger Favorit war die Achterbahn im Dunkeln, bei der einem fast das Herz stehen bleibt. Die hat den Eintritt von etwas mehr als 20€ gerechtfertigt. Aber nochmals brauche ich das die nächsten Jahre nicht mehr!

Da unser Hostel fast am Hafenbecken lag, zu Fuß ca. 500m entfernt, flanierten wir Abends meistens die Avenida der Stars entlang, wo man die Handabdrücke von Filmgrößen wie Jacky Jahn oder Bruce Lee bestaunen und fotografieren kann. Ansonsten haben wir uns in einer der unzähligen Bars oder Clubs die Nächte um die Ohren geschlagen. Wenn man in Begleitung einer Frau unterwegs ist, hat man den Vorteil das die in den meisten Clubs freien Eintritt erhält und auch noch ein paar Drinks gesponsort bekommt. Das ist wie in Deutschland, eine hohe Frauenquote ist gut für´s Geschäft. Das ich mir den ein oder anderen abgezweigt habe, hat aber auch niemanden interessiert.

Für die einsamen Männerherzen noch ein Tipp, nämlich der das es im Rotlichtviertel die billigsten Getränke gibt! Kein Witz. Um Zahlungskräftige Kunden zum Eintreten in die Etablissements zu animieren, bietet man die Dose Bier für umgerechnet 2€ an. Was einen dann erwartet denkst Du dir aber bitte selbst! Nur so viel, man muss keine der Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Passe aber auf ja keine der Damen auf einen Drink einzuladen, da sich sonst der Preis deines Biers schnell verzehnfachen kann. Wenn dir das passieren sollte sehe es als Erfahrung und Lehrgeld an!

Essen kann man in Hong Kong auch sehr gut. Dabei solltest Du aber darauf achten in der Nähe eines Marktes Ausschau nach etwas essbarem zu halten. Ansonsten siehst Du dich gleich mit Preisen auf deutschem Niveau konfrontiert oder zahlst sogar noch mehr. Warum also in der Nähe eines Blumenmarktes oder ähnlichem? Weil die Leute dort a) nicht soo viel verdienen und b) auch etwas essen müssen. Geschmacklich lohnt es sich auf jeden Fall, da Du dort das wahre Hong Konger Essen erhältst. Eine Gaumenfreude!

Der Chef des Hostels in dem wir wohnten war auch so nett uns noch ein paar "Fresstempel" in der Nähe seiner Unterkunft auf eine Karte zu malen. Nadine meinte am Anfang das er irgendwie unheimlich wäre, da er scheinbar nicht schlief. Egal zu welcher Tages- und Nachtzeit man heim kam, war er noch unterwegs. Vielleicht hatte er ja einen Zwillingsbruder, mit dem er sich abwechselte. Wir werden es wohl nie erfahren.

Was man in Hong Kong auch unbedingt machen sollte ist eine Hafenrundfahrt. Die gibt es in der Luxusvariante und der günstigen Alternative, nämlich der mit der Fähre von Kowloon nach Hong Kong Island zu fahren. Kostet nur 20Cent und man kann super Schnappschüsse machen.

Einkaufen kann man, wenn das Budget vorhanden ist, natürlich auch! Vor allem Elektroartikel bekommt man wesentlich günstiger als bei uns. Hätte ich mir nicht gerade ´nen neuen Computer gekauft gehabt, hätte das ersparte fast schon für den Urlaub gereicht (gut, die Flugtickets mal abgezogen).

Kommen wir wieder? Wer weiß. Es gibt noch so viele schöne Flecken auf dieser Erde wo wir noch nicht waren. Aber Hong Kong ist auf jeden Fall eine Reise wert! Übrigens waren wir im Oktober und hatten jeden Tag 30°C und strahlenden Sonnenschein. Nett, oder?